Yamaha RD 350 YPVS Scheunenfund von Grund auf neu aufbauen
Projektverlauf RD 350 YPVS
31K Totalrestauration
Wir schreiben das Jahr 1986. Geplant war für dieses Jahr eigentlich mit der über Winter angeschafften, ein Jahr alten, GPz 900 R die Saison zu bestreiten. Der Traum platzte jäh, als ein Motorradfreund eine Probefahrt auf besagter 900 R im Obstbaum im Alten Land beendete. Kohle hatte zu dieser Zeit keiner von uns. Und so bot er mir seine DUCATI 900 MHR zum Tausch an (Gott bewahre, ich wollte doch fahren und nicht schrauben). Ich enschied mich dann doch lieber für eine Ratenzahlung seinerseits und kaufte mir von der ersten Rate eine gebrauchte RD 350 YPVS. Was dann mit mir passierte, war vorher nicht abzusehen. Meine damalige Zweitakterfahrung erstreckte sich auf mein erstes Motorrad, eine RD 250 Baujahr 1970. Danach war ich nur noch großvolumige Vierzylinder-Viertakter gefahren. Wie dem auch sei, ein Apfel ist kein Osterei. Nun also die "Höllenmaschine" RD 350 YPVS 31K mit 59 PS. Die RD war von "Höllenmaschine" weit entfernt. Sie lief kultiviert, mit akzeptablem Durchzug und ansprechender Höchstleistung. Dazu dieser kreischende Zweitaktsound - HAMMER! Fahrwerk, Bremsen und die unwahrscheinliche Leichtigkeit des Seins - so habe ich bis dahin Motorradfahren noch nicht erlebt. Da ich zu dieser Zeit bereits mit dem Virus Nürburgring-Nordschleife infiziert war, mußte ich selbstverständlich auch diesen kleinen Spaßmacher dort herumscheuchen. Ergebnis: schneller denn je! Unglaublich, damit hatte ich nicht gerechnet. Immerhin hatte die GPz 900 R doppelt so viel Leistung. So war mein Entschluß, mit der RD ins Renngeschäft einzusteigen, auch nur konsequent. Nach einigen Zuvis (die Älteren werden sich noch an diese Veranstaltungsart erinnern) auf dem Nürburgring und dem Contidrom war dann der Aufstieg in die 500er Klasse samt Anschaffung einer RG 500 Gamma fällig. Doch das ist ein anderes Thema. Nun ist es ca. 10 Jahre her, daß ich diese RD 350 YPVS bei "Hofer" in der Ecke stehen sah. "Hofer", ebenfalls zweitaktbegeistert, zierte sich doch tatsächlich 10 lange Jahre mir die RD zu verkaufen. Samstag vor 2 Wochen war es dann endlich soweit. Mehr im Spaß (und aus Gewohnheit) bot ich ihm wieder mal Geld für das "Gerippe". Und diesmal schlug er ein. Tja, und nun habe ich das Erbe an der Backe. Schaut Euch das Tagebuch zum Wiederaufbau an, und Ihr werdet verstehen. Das Tagebuch des Grauens wird in losen Abständen aktualisiert und mit bebilderten Kommentaren den Fortschritt des Aufbaus dokumentieren.
Viel Spaß beim Lesen und Bilder gucken wünscht Euch Wolf Schmidt